Tag 6 – Honningsvåg
Das ist Honningsvåg. Hübsch, gell?
Wir sind jetzt in der Barentsee unterwegs. Da schützen keine Insel und Schären mehr vor Neptuns Gewalt. Da schaukelt das Schiffchen schon ganz ordentlich. Aber noch nicht so, dass Dinge vom Tisch fallen. André, der Ruhige liegt bei Dunkelheit ruhig in seiner Kabine – er tut uns etwas leid. Jörg und ich stehen auf Deck 6 und erfreuen uns der Wellen, des Windes und der blau-grünen Farbe in der Gischt. Wir nennen es Karlson vom Dach macht Jacuzzi (Whirlpool). Wir rätseln eine Weile, warum das so penetrant blau-grün aussieht. Jörg vermutet, dass in Mehamn Meerfarbe hergestellt und in die Bucht geschüttet wird. Ich denke da eher an meine Schwiegermutter Ellen, die für solche Effekte gerne mal die Farbwerke Höchst bemüht.
Nach 90 Minuten ist uns die Nase eingefroren, wir wechseln an die Bar, wo André, der Nette einen Teil seiner Schuld begleicht. Jetzt ist er nur noch ein ganz kleiner Fuscher und Freunde-Betrüger. Und Teamwork kann die Jury leider auch nicht gelten lassen. Wenn André bei Bruno in Physik abgeschrieben hätte, hätter Herr Schädlich auch kein Auge zudrücken können.
Um 18 Uhr gibt es das Nordkap Buffet. Es erinnerte mich an die Osternacht. Jesaja 55,2: Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen / und könnt euch laben an fetten Speisen. Geschrieben steht auf Karte Kap 1, 16: Basierend auf den besten nordnorwegischen Zutaten der Saison, lädt Sie unsere Küche zu einer wahrhaftigen Festtafel. Die Meeresfrüchte dominieren das Buffet. Oft können wir auch den geschmackvollen, saftigen Königskrebs servieren (so war es). In der Finnmark gehört das Rentierfleich selbstverständlich dazu, sofern es zur Verfügung steht (es stand – Rentierherz).
Und sonst:
- Schritte: 13045 – 9.78 km
- Reiserätsel – ich habe fertig. Guter Tip Daddy! Danke
- Temperatur: -1 Grad
- Es wird Nachts nicht mehr dunkel. Schlechte Karten für die Göttin der Morgenröte.
- Lieber Deniz, Du hast meiner Schwester beim Chinaman offenbar die kleinen Krabben weggeschnappt. Leider, leider wird Dich das im Mai ein paar Gröten kosten. Meine Schwester zankt man nicht ungestraft. Und die Kamtschatka-Krabben, die wir heute getestet haben waren gut, haben uns aber nicht vom Hocker gehauen (die Hülle war was „knusprig“). Wir bringen Dir aus Strafe keine mit!
- Maren sagte am Telefon: Seid nett zu André! Das sind wir. Wirklich! Ihr könnt ihn fragen.
- Liebe Lisa, liebe Bärbel. Ich lade eure lieben Jungs ständig zu unzensierten Gastbeiträgen hier im Blog ein – solange sie nicht zu Rassenhaß und Völkermord aufrufen – aber sie schreiben nichts. Seid ihr zwei doch mal so nett und fordert sie auf.
- Ich habe André gebeten statt Lisa mal Maren eine SMS zu schreiben. Im Gegenzug würde ich Lisa eine schreiben. Er hat abgelehnt. Maren würde dann rot werden. Schade. Ich glaube, Maren würde gern mal rot!
Kirkenes
Wir liegen gerade in Kirkenes und ich mache hier den Beitrag fertig um das Internet hier in der Luft zu nutzen, bevor wir ablegen. Kirkenes erinnert mich an eine alte Goldgräberstadt. Keine Schönheit, viel Dreck, schmutzige Autos, rostige Schiffe. Jörg und ich finden ein Feuerwehrfahrzeug, was wunderbar sauber ist. André, der Ruhige macht uns ein Bild:
Da Kirkenes nicht so schrecklich viel zu bieten hat, zeige ich euch André, den Ruhigen. Er geht heute als Polarfuchs:
Florian der Fotomann zeigt sich an der Entfernungssäule. Wir haben von Kirkenes bis Berlin 3881 Kilometer. Das ist uns schon ein Lächeln wert.
Jörg, der Informationsspezialist macht uns ein Video. Leider macht es wirklich Mühe dieses Video in den Blog zu bauen. Es ist als will man die Barentsee durch einen Strohhalm trinken. Dünnes Internet ist halt Mist!
So Ihr Lieben, ich muß mich sputen, um das Internet in der Luft noch zu bekommen.
- Schritte – Zwischenstand: 8803
- IwinkkkkF*
- Grüße an Babs und alles Gute!!
Ich habe ein Bergenvideo aus meinen Bildern gemacht – damals, als das Internet noch „richtig“ da war. Schaut doch mal:
Mein Mitgefühl für André, der unter schwankenden Planken leidet! Schön, dass Ihr so frölich ausseht. Weiter viel Spaß