Rock ’n‘ Roll in der Nacht
André hatte eine schwere Nacht. Das Schiff auch. Armer André.
Hammerfest
Hammerfest hat mich enttäuscht. Der Isbjørnklubben hatte zu. Da reist man 1000sendé von Meilen und dann sowas. Wie gut, dass ich mich noch von 2003 her auskenne. Wir suchen uns die Stelle, wo der Isbjørnklubben früher war – er ist nämlich umgezogen. Zum Glück stehen die beiden Isbjørns da noch und warteten auf uns. So schießen wir ein paar Bilder fürs Poesiealbum.
André macht es falsch und so beißt ihn die Bärin in die Hand
Florian macht es richtig, die Bärin ist ganz zahm.
So, jetzt probieren wir es nochmal gemeinsam!
Na also, geht doch!
Weitere Ausflüge oder Stadtbummel hat uns Karlson vom Dach verboten. Da wir ca. 90 Minuten Verspätung haben, müssen wir alle schnell wieder an Bord, um etwas Zeit aufzuholen. Immerhin gelingt es mir, den gestrigen Beitrag von Kirkenes noch hochzubeamen. Irgendwie hat es genug offene WLans in Norwegens Häfen! Tusen takk!
Beim Frühstück treffen wir die M/S Lofoten in Havøysund. Ich sitze gerade beim zweiten Kaffee und die Kamera liegt ein Deck tiefer und außerdem ists doch auch Urlaub. Wie so oft schieße ich also nur Bilder mit der inneren Kamera. Die M/S Lofoten wirft Anker im Fjord, um sich zu drehen. Ein beeindruckendes Manøver, klasse Seemanschaft. Unser Schiffchen hat Bugstrahlruder, d.h. drehbare Propeller auch am Bug. Damit ist es immer leicht auf der Stelle zu drehen oder parallel zum Kai liegend an- oder abzulegen, zumindest, wenn man der Kapitän ist.
Wir genießen weiter unser Frühstückchen, der Kaffee beginnt kalt zu werden, als ihn André ganz unvermutet mit einem knackigen „Die Liebe brennt in meinem Herzen“ wieder heiß werden läßt. Jörg und ich sind beeindruckt. André, der Herzige strahlt. Mir entfläucht ein Antwortsatz mit Herz und Hochofen. Wir lachen nach mehrmaligem Verdrehen über ein „Mein Herz ist ein Hochofen. Oben Fleisch rein, unten Liebe raus!“ Die Freude auf das geräucherte Rentier heute abend, wurde wohl mit verwoben. Unser Kaffee kocht jetzt fast und es ist mal wieder eine lustige Frühstücksrunde. Jörg, der Informationsspezialist lächelt in sich hinein. Was denn mit seinem Herzen ist, verrät er uns nicht.
Jacuzzi
Nachmittags sitzen wir gemütlich auf Deck 7, beobachten, wer denn so zur Brücke rein oder rausgeht und reden (weiter) dummes Zeug. André, der Bleiche will nicht mit ins Jacuzzi, er hat immerhin eine Badehose mit – Jörg hat keine Badehose und will sowieso nicht. Ob ein Jacuzzi André’s brennende Liebe löscht? Nö, er will einfach nicht. So muß ich denn alleine eine Runde im Nordatlantik schwimmen gehen. Immerhin macht Jörg, der Informationsspezialist ein Bild von mir.
Diesmal zieht herrliche Landschaft vorbei. Auch die Sonne gibt mit den Wolken und dem Glitzer eine bescheidene Vorstellung ihres Könnens.
Schiffe, die sich in der Nacht begegnen
Heute abend ist wieder Schiffsbegegnung. Aber diesmal reicht nicht nur ein Trööt, Trööt, Trööt! Diesmal ist es das Schwesterschiff, die M/S Midnatsol. Sie ist baugleich, nur ein wenig jünger (Daddy, Bertel und ich hatten sie 2003 auf ihrer Jungfernfahrt gesehen). Wenn das Schwesterschiff kommt, muß es schon etwas mehr sein.
Es gibt drei (!!) Durchsagen, dass wir uns alle bitte, bitte mit Handtüchern oder Bettlaken um 9 p.m. auf Deck 9 einfinden mögen. Den Wettbewerb um die meisten mobilisierten Passagiere habe man beim letzten Mal verloren und nun gelte es wegen der Ehre usw. usw. …
Klar, dass ich mit Handtuch und Kamera pünktlich an Deck bin. Jörg und André sind auch irgendwo, aber ohne Handtuch und ich sehe sie auch nicht. Das Deck 9 ist voll, wir stehen in Dreierreihen an der Reling, die Restaurant-Crew ist da und hat 200 Helium-gefüllte Luftballons dabei, die Matrosen in ölverschmutzten Overalls treten an, die Küchen-Crew in Kochmützen (sie bekommt Beifall) ersteigt den Schornstein. Offiziere in Uniform und der Reiseleuter Marco zeigen sich. Als die M/S Midnatsol fast neben uns ist, drosselt Karlson vom Dach die Geschwindigkeit und es gibt das Tröööt, Tröööt, Tröööt. Erst M/S Midnatsol, dann wir (wir sind in jedem Fall lauter [gefühlt] und länger – Länge wird ja oft unterschätzt!). Winken mit den Handtüchern, Schreien, Feuerwerk und die Luftballons steigen auf.
Eine Riesengaudi. Auf der M/S Midnatsol gibt es sogar Feueralarm. Aber es nützt nichts, die stehen nur in Einerreihen und mit Lücken auf Deck 9. Ganz klar, wir haben gewonnen!
André, der Spendable gibt eine Runde aus – die Bar hat hier oben extra aufgemacht. Es ist Bonbonwasser mit Alkohol – aber immerhin: Umdrehungen.
Wir genehmigen uns ein Bier in der Bar auf Deck 8. Dann kurze Pause. Ich gehe arbeiten (dieser Beitrag), André nach „10 vorne“, Jörg meditiert in seiner Kabine. Sehen wollen wir heute noch die Einfahrt in Tromsø. Mir geht es um die wunderbare Brücke und die Eismeerkathedrale bei Nacht.
Und wenn morgen mehr Zeit ist, schreibe ich noch was über Menschen, die Schiffe in der Nacht oder Stadtpanoramen im Dunkeln mit Blitzlicht fotografieren … 🙂
- Schritte: 10087 – 7.56 Kilometer
- Temperatur: 5 Grad
- NohohomsSikLmudM?kkkF*
- Abendessen: Geräuchertes Rentier mit Vogelbeeren-Gelee. In Salbei gegrilltes Schweinefilet mit Ananas-Chutney, Spargelbohnen und Nadeira-Soße. Zitronen-Posset mit frischen Beeren.
Tag 9 suedgehend
wow,
das sind ja wahnsinns Bilder. Sehr beeindruckend.
Viel Spaß noch und weiter so : )
Gruß Gesa Meyer will auch
Keine Kommentare heißt nicht keine Leser!!!
Ich bin zwar kein Nord-Fan, werde aber langsam zu einem…
Schade, dass ihr schon auf dem Rückweg seid. Worauf soll ich mich denn sonst nach der täglichen Arbeit freuen??Viele schöne Fotos in Flickr vielleicht?
Viel Spaß noch, Thea
Hallo Flori,
X. Versuch einen Kommentar loszuwerden. Ein Glück, dass der Pappeisbär Dich nicht gefressen hat. Genieße die letzten Tage an oder unter Deck, an oder unter Land und im oder unter dem Jacuzzi.