Gemütlich, gemütlich, gemütlich. Auto fahren, Auto fahren.
Erster Halt ist die Glaskirche, die Saint Matthew’s Glass Church. Der Reiseführer macht etwas Aufhebens um die Kirche, aber mich spricht sie nicht an, wenn auch einzelne Kunstwerke in weißem Glas doch was hermachen.
Wir durchqueren nun die Insel und fahren in den äußersten Nordwesten. Hier sitzt auf einem Felsen am Meer die alte Burgruine von Grosnez Castle. Auch ein modernes Leuchtfeuer, eher eine kleine Funzel, zwängt sich an den Fels. Wir starten hier zu unserer Wanderung, den Coastal Path entlang nach Osten. Wir haben etwas Wind, aber Sonne. Diesmal rauscht das Meer unter uns und der Wind wirft etwas Brandung an die Felsküste. Jede Wendung im Pfad zeigt neue Blicke auf die Buchten, Felsen und das Meer. Sehr schön! So kann man eine Weile gehen.
Wenige, aber stets freundliche Wanderer kommen hin und wieder entgegen. Wir passieren das Plemont Beach Café, was hübsch in einer Felsspalte klemmt und einen grandiosen Ausblick auf das Meer und am Horizont auf die anderen Kanalinseln Guernsey, Sark, little Sark und Herm bietet. Wir lassen das Café zurück und wandern noch ein gutes Stück die Küste entlang, bevor wir wenden und dann gerade zur rechten Zeit wieder das Plemont Beach Café erreichen.
Es gibt Tee und selbstgemachten Kuchen, dazu einen Fensterplatz. Die Sonne verschwindet gerade hinter einer Wolkenwand und draußen auf dem Meer scheint es zu regnen. Umso mehr genießen wir den kleinen Imbiss und schwingen uns gerade auf, als die Sonne wieder durch die Wolken lächelt. Alles richtig gemacht!
Bei wechselnder Beleuchtung, geht es zurück zum Grosnez Castle. Die Sonne malt nun durch die Wolken Strahlenbündel in den Himmel, das Wasser im Westen glitzert und es ist Hurtigrutenlicht. Wir wählen deshalb die Straße an der Westküste entlang, die einen langen langen Strand begleitet. Bei Le Braye halten wir am Strand, um ein paar Bilder vom La Corbiére und dem dicken Turm, der vor der Küste im Wasser steht zu machen. Da wir nun schon mal da sind, halten wir nochmal kurz am Leuchtturm La Corbiére. Ich mache noch ein paar Bilder und dann starten wir den dritten Versuch, Saint Brelade’s Church von innen zu besichtigen. Diesmal gelingt es. Kein Gottesdienst. Der zweischiffige Kirchenraum mit mächtigen, kurzen Säulen und einem Natursteingewölbe aus orange-braunem Granit steht offen. Das Licht ist an und niemand außer uns ist da. Lob Lob! Kirchen sollten offen sein! Die schönste Kirche auf Jersey bis jetzt. Auch hier hängt eine Holztafel mit den Namen der Pfarrer (Recteurs) der Kirche. Sie beginnt mit Sire Ranulphe Maret 1296. Wow, das ist beeindruckend!
Ein Gebetsbaum rührt mich an. Auf Papierstücke, die etwa wie Buchenblätter geformt sind, kann man persönliche Gebete schreiben und in einen kleinen Metallbaum hängen. So können sich andere Menschen daran erfreuen, die Gebete beten oder Mut fassen, dass man gar nicht so alleine steht mit seinem Glauben, auch wenn die Welt manchmal so scheinen mag.
18 Uhr ist durch und wenn wir vor der Schließung des Tunnels bei St.Helier nach Hause wollen, wird es Zeit. Die Küstenstraße im Süden fährt sich super, hier kann man mal in den dritten Gang schalten – sonst reichen immer die ersten beiden.
Ein Rundgang durch unseren Garten, ein Abendessen, Vorlesen, Posting schreiben und ein ‚Liberation Ale‘ beenden einen weiteren schönen Tag auf Jersey.
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