Zur Technik:
Ich hatte diesmal zwei Kameras mit und im Einsatz. Die Canon 5D Mark III und die Sony Alpha 6500. Die Canon kam nur mit dem Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM zum Einsatz. Ich hatte zwar noch andere Objektive für die Canon mit, aber ich brauchte sie nicht.
Für die Sony Alpha 6500 kam meist das Sony SEL1670Z (Vario-Tessar E16-70mm F4 ZA OSS) vorne drauf. Das Kit-Objektiv Sony SELP1650 (16-50 mm, F3,5–5,6 OSS) für das ich ND-Filter habe, setzte ich nur beim Wasserfall Hengifoss ein. Das war so okay. Das Samyang (Samyang 12mm F2.0) brauchte ich für die Polarlichtaufnahmen mit der Sony. Ich war sehr froh ein solches Superweitwinkel dabei zu haben.
Warum zwei Kameras? Ich hatte bei drei Hurtigrutenreisen oft mit Objektivwechsel zu kämpfen. Z.B. bei der Seeadlersafari. Dadurch gingen mir ein paar schöne Aufnahmen verloren. Oder das Wetter ließ gerade wegen Regens oder Staubes einen Objektivwechsel nicht zu… Bei zwei Kameras hatte ich Tele- und Normalzoom immer griffbereit. Das mache ich bei den Hurtigruten 2018 wieder so.
Wenn man an Deck steht und auf Wale wartet, ist ein Teleobjektiv Pflicht. Ohne hat man nachher nur einen schwarzen Punkt auf dem Bild … Wenn es ein 200-600mm Telezoom gäbe und die Größe akzeptabel wäre, würde ich das mitnehmen. Eine Schiffsreise ohne Tele ist bei Walen, Eisbergen, Leuchttürmen, Schiffen, Bohrinseln, Vögeln, … einfach ein MUSS für mich.
Ich hatte fast meine gesamte Technik im Pelicase 1510. Das war super. Da wir mit dem Bus anreisten unterlag das Gepäck praktisch keiner Beschränkung nach Größe und Gewicht und ein Koffer und der Pelicase waren die richtige Wahl.
Als Handgepäck hatte ich den ‚XTREMplus Fotorucksack Powermove L‘. Darin hatte ich bei Ausflügen die Canon mit dem Tele, das Stativ, externes Mikrofon und weitere Objektive für die Sony und was man sonst so mitnehmen will (Jacke, Schal, Handschuhe).
Die Sony hatte ich immer dabei. Wenn Sie nicht im Einsatz war, war sie im ‚Maxpedition Octa Versipack‘ am Mann. Das hat sich sehr bewährt.
Ich hatte das Sirui T-005BX/C-10S Traveler Ultralight Dreibeinstativ mit. Es ist im Einsatz 130cm hoch. Das Teil reiste im Koffer mit. Die 130cm Höhe reichten über die Reling. Das war ein bisschen Zufall aber ich war sehr froh, dass es so war. Es waren ein paar Paxe mit ihren kleinen (und klapprigen) Stativen arg am kämpfen, als Polarlicht war. Bilder mit dem Vorschiff als Vordergrund gingen für sie nicht. Der Lektor behalf sich mit einer Liege und stellte darauf sein Stativ. Das ging auch, ich hatte es aber deutlich bequemer.
Die Postings für den Blog habe ich, wie immer auf dem Smartphone als EMail geschrieben. Das hat sich bewährt. Man kann die EMail auf dem iPhone an den Blog schon abschicken, wenn man fertig ist und die geht raus, sowie das Smartphone die Internetverbindung hat. Das ist sehr bequem. Wenn man zwischen die Bilder in der EMail einen Text schreibt, kommt WordPress auch nicht auf die (dumme) Idee die Bilder in einer Gallerie zu präsentieren, die die Bilder klein zeigt und sie ihrer Wirkung beraubt. Gewußt wie.
Die Videos, die ich täglich gemacht und per Threema verschickt habe, habe ich mit der App Fotos und dem Punkt ‚Andenken‘ auf dem iPhone erzeugt. Bilder (je nach Bedarf auch von der Sony und der Canon) und iPhone-Videos werden in einem Ordner versammelt. Via Andenken wird ein Entwurf des Videos erzeugt, den ich dann weiter modifiziert habe (Titel, Musik, Bilder/Videos dazu oder weg). Meist so 10-15 Minuten Zeitaufwand. Wer das genauer wissen will, der oder dem schreibe ich gerne eine Anleitung.
Mit der Sony A6500 ist es ganz leicht, Bilder auf das Smartphone zu übertragen. Das geht via Kamera-WLan und klappt vorzüglich.
Die Bilder von der Canon machen etwas mehr Arbeit, kommen aber via des ‚Kingston MobileLite Wireless Pro‘ auch auf das Smartphone, wenn gewollt.
Damit hatte ich erstmals im Urlaub Zugriff auf alle elektronischen Bilder und konnte sie im Blog verwenden. So waren z.B. die Wale ordentlich im Blog zu sehen. Ein Smartphone-Bild der Wale hätte mir (und euch) keine Freude gemacht.
Zur Reise:
Ich merkte auf der Reise nochmal deutlich, dass die Zufriedenheit von den Ansprüchen ausgeht. Ich komme eigentlich vom Campen. Ich war mit fast allem auf dem Schiff hochzufrieden. Ich fand Kabine, Essen, Personal, Decks, Ausstattung, Organisation … alles 1A.
Ein Dank an Phoenix-Reisen! Ich habe mich sehr wohl gefühlt und würde die Reise nochmal machen.
Atlantik-Show-Lounge:
In der Atlantik-Show-Lounge gab es Shows, Events, Musik, Unterhaltung, … Im Bordkino gab es Filme und Vorträge.
Wenn ich eine solch wunderbare Natur vor der Tür habe, brauche ich das alles nicht (und sonst brauche ich das wenig). Ich bin lieber draußen und genieße da Meer und das Licht und die Wellen.
Man kann den Shows etc. sehr gut aus dem Weg gehen. Kein Problem. Man hört sie nicht, wenn man nicht in der Show-Lounge ist.
Kleidung:
Kleidung war kein Problem. Ich konnte immer anziehen, was ich wollte und das war Okay. Im Restaurant soll man nicht schulterfrei und/oder mit Badelatschen auftauchen. Im Nordatlantik tut das auch keiner. Das ist wohl eine Vorschrift für wärmere Gegenden.
Mein Anzug war bei den Gala-Abenden eine sehr gute Kleidung. Sacko und Hemd ohne Krawatte wäre auch gegangen. Ich habe keinen Fall mitbekommen, wo jemand mit ‚falscher‘ Kleidung irgendwo zurückgewiesen wurde.
Zum Internet an Bord:
Der Internetzugang an Bord ist sehr teuer. Ich habe für das 3GByte-14Tage-Paket 95€ bezahlt. Sehr doof daran war, dass es nicht die ganze Reise lang gültig war, sondern ich mir nach 14 Tagen ein neues Paket a 500MByte-7Tage kaufen musste (und dann nochmal – ich glaube mein Smartphone hat Apps aktualisiert und das kostbare Volumen verbraucht – das hätte ich mal besser vorher abgestellt!). Da hätte Phoenix-Reise etwas großzügiger sein können und das Paket (mit angepasstem Preis) auf die Reisedauer abstimmen können!
Der Zugang war dann aber via WLan (auch auf der Kabine) sehr gut und sehr stabil. Auch bei Seegang, Wind und Wellen, das Internet blieb immer erreichbar. Da ich praktisch immer zu Zeiten ins Netz gehe, wo der Rest der Paxe gerade nicht ins Netz geht, war es auch akzeptabel schnell. Ich hatte nur einmal Probleme meinen Blog per EMail mit Text und Bildern zu bestücken. Die Videos, die ich täglich an meine Threema-Freundinnen und -Freunde schickte, mühten sich schon mal etwas mehr, bis sie ‚draußen‘ waren.
Bei den Hurtigruten 2012 brach der Internetzugang im hohen Norden auch schon mal zusammen. Aber so nördlich waren wir jetzt auch nicht und die Technik hat sich auch weiterentwickelt. Ich bin auf das Internet auf der MS Finnmarken im April 2018 gespannt.
Der hohe Preis des Zugangs hatte den Vorteil, dass Smartphones nur wenig genutzt und wenig zu sehen waren. Mal eben die ‚Mails checken‘ beim Essen, das gab es nicht.
Euphorie brach aus, wenn man in Island und Schottland Internet via Mobilfunk hatte (hurra, keine Roaminggebühren!) oder wenn am Pier ein kostenfreies WLan war. Dann sah man auch viele Mitglieder der Crew, die den Service nutzten, um ’nach Hause zu telefonieren‘.
Zum Essen:
Ich fand das Essen lecker und gut. Es wurde ansprechend und nett serviert. Die Kellnerin Jenny und ihr Team im 4JZ waren immer super nett und freundlich. Klasse fand ich, dass die Getränke alle inclusive waren und nicht extra bezahlt werden mussten. Das ersparte das Unterschreiben und Zettel-Management und man ‚musste‘ nicht immer eine Flasche kaufen, wenn man nur ein oder zwei Glas wollte. Wir waren also mit Wasser und Tischwein von Bar-Kellner Rosalino immer gut versorgt. Der Wein war gut, nicht brillant, aber auch keine Plörre. H* und ich waren mit ihm zufrieden.
Wenn man gewollt hätte, hätte man fast ständig essen können. Das ist wie ein immer voller Kühlschrank zu Hause. Ich wollte aber nicht ständig essen.
Das Lunchpaket habe ich verschmäht, weil es groß wie ein Eisberg war. Es war eine Menge Verpackung dabei und mir macht es nichts mal auf eine Mahlzeit zu verzichten.
Dokumentation:
Ich habe Freude daran eine Reise durch Bilder und Texte festzuhalten und freue mich, wenn sich andere daran mitfreuen können. Das macht es mir auch ein bisschen leichter, so viel Schönes und Fantastisches auszuhalten. Wale, Nordlicht, Eisberge, Sonnenuntergang in der Diskobucht. Das teile ich lieber, als es für mich zu behalten. Geteilte Freude ist doppelte Freude.
Hinweise, ich solle doch mal ‚kürzer treten‘ oder ‚Du hast doch auch Urlaub‘ gehen an der Sache etwas vorbei. Wenn ich das nicht wollte oder nicht schön fände, was ich da tue, täte ich es nicht.
Ich fotografiere, seit ich 12 bin. Lieber mehr als wenig. Ich habe jetzt gut 5000 Bilder und etwa 1000 Videoschnipsel mitgebracht. Ich freue mich daran.
Dafür habe ich bei Twitter, EMails, Instagramm, flickr, Zeitung, Fernsehen fast auf Null reduziert. Den ‚Tagepropheten‘, den es an Bord gab, habe ich nie gelesen. Das Fernsehen auf der Kabine hatte ich nur an, um die Durchsagen zu hören. Das ist halt meine Art von Urlaub. So mag ich das.
Wenn ich mal ganz abschalten wollte, ginge ich in ein Kloster, nicht auf ein Schiff, wo man so viel sehen kann.
Meckerer:
Ich war erstaunt, worüber sich einige Menschen aufgeregt haben. Ich glaube, dass sie nicht wirklich unglücklich waren, aber dass sie vielleicht das Gefühl hatten besser in den Augen anderer Paxe dazustehen, wenn sie sagen: Das Essen auf ‚Mein Schiff‘ war viel, viel besser. Vielleicht sollten wir dann denken: Wow, was für ein Kerl, er hat immer ganz tolles Essen, was viel besser ist als das Superessen hier und WOW, wir bewundern Dich. So irgendwie.
Aber ich finde Meckerer meist doof – bzw. sie tun mir leid, insbesondere dann, wenn ihre Meckerei nun gar nichts nützt. Wie z.B. beim Wetter. Oder beim Essen. Oder bei der Platzwahl im 4JZ …
Es gab sogar auch ein paar, die sich gegenseitig verklagen wollten. Ich glaube wegen Beleidigung. Ich hörte auch mal: Ich werde mich an HÖCHSTER STELLE über Sie beschweren … Gerüchten zufolge gab es auch einen Juristentisch. Hihihi.
Die allermeisten Paxe aber waren nett und entspannt und es wurde nicht so oft gemeckert. Es war auch eine viel zu schöne Reise!
Wenn man es schafft, sollte man sich die Laune nicht verderben lassen!
Für mich und H* und alle, die es interessiert habe ich den Blog als pdf zusammengefasst:
2017 Blog Island und Grönland
Und für die, die nach dem Essen an Bord gefragt haben, habe ich noch ein Extra-Poster aus 225 leckeren Mahlzeiten gebastelt:
Und ich war quasi dabei. Vielen Dank, das hat Spaß gemacht!
Bitteschön 🤗