Der Wind sagt: Heute mal nicht draußen frühstücken. Okay. Also drinnen. Trotzdem lassen wir es gemütlich angehen. Wir bummeln noch ein bisschen rum, da es heute ordentliches Aprilwetter hat. Regen, Sonne, Wind: alles dabei.
Wenn das Wetter nicht so richtig klasse ist und man nicht schon wieder nach Los Christianos fahren möchte, bleibt nur der beste Spot zum Fotografieren und Filmen auf Teneriffa: Bajamar. Wenn das Wetter hohe Wellen produziert, ist es hier am schönsten. Es kracht und rauscht und die Luft ist voller Gischt und Salz, so dass das Herz vor Freude hüpfen kann.
Also auf nach Bajamar. Da wir uns diesen Urlaub erstmals Google Maps anvertrauen und die App als Navi nutzen, führt uns Google immer mal ein paar Straßen und Wege, die wir noch nicht gefahren sind. Sehr gut, so lernen wir die Insel neu kennen.
In Bajamar ist nicht viel los, wir finden problemlos einen Parkplatz – dafür hat das Meer Wut und hämmert ganz nett auf Mole und Leuchtturm, so wie ich das mag. Zwei Wachen stehen am Leuchtturm und sorgen für das Nichtbetreten eines abgesperrten Bereichs an Mole und Leuchtturm. Aber sie müssen leider gerade Mittagspause machen, als wir kommen. Fein. Ich lasse mich durch die Absperrung nicht aufhalten und mache am Leuchtturm meine Bilder und Videos. M* setzt sich in den Windschatten des Turms und kümmert sich auch nicht um Flatterbänder und Verbote. Als die zwei Wachen zurück kommen, sehen sie gleich, was für vorsichtige und sittsame Zeitgenosse wir sind und dass wir uns nicht in Gefahr bringen werden, sie essen also erstmal und lassen sich und uns in Ruhe. Gute Jungs!
Ich genieße das Krachen der Wellen, was für mich ruhig noch was heftiger sein dürfte. Ein paar Schauer sitzen wir aus, dann habe ich erstmal genug eingefangen, denke ich. Wir machen eine kleine Wanderung am Meer entlang. Auch hier hat sich der Weg unten am Meer seit dem letzten Besuch verlängert. Baut man einen Küstenwanderweg vom Leuchtturm Hidalgo nach Puerto Cruz? Wäre super!
Wir wandern, bis wir in der Einöde an einer Bananenplantage sind und es nicht mehr weitergeht, ohne sich den Hang herunter zu stürzen. Also kehrt.
Da die Sonne sich nochmal zeigt, mache ich unten in Bajamar noch ein paar Aufnahmen, dann geht es nach Hause.
Auf der Autobahn passiert praktisch direkt vor uns ein Unfall. Ein Auto knallt links gegen die niedrige Betonmauer, die die beiden Fahrtrichtungen trennt, schießt nach rechts rüber, knallt da auch nochmal gegen die Mauer, kollidiert mit einem Auto auf der Spur rechts und bleibt liegen. Ich kann sicher bremsen, mein Vordermann auch, der Hintermann ebenso. Großes Glück gehabt, alle gut und sicher gefahren. Die Fahrerin des Unfallwagens steigt aus, ihr ist nichts passiert, nur ihr Auto hat ein paar Beulen. Glück gehabt. Unser Vordermann fährt rechts ran, er hat es wohl am besten gesehen. Da wir sicher sind, nichts beitragen zu können, fahren wir vorsichtig weiter, alle hinter mir machen es auch so. Okay.
Wir biegen in La Matanza von der Autobahn ab, da wirft die Sonne zusammen mit den Wolken ein paar goldene Strahlen auf Puerto Cruz, das doch sehr fantastisch aussieht. Ich halte an, als es geht und wir machen Bilder, da hat der Zauber sich aber schon abgeschwächt. Trotzdem schöne Bilder!
Wir wollen jetzt noch schnell runter ans Meer, da war doch dieser Aussichtspunkt, den wir an Tag Zwei gesehen hatten. Nur eine schmale Gasse führt nach unten. Wir zweifeln, fahren aber doch. Dreimal müssen wir Gegenverkehr ausweichen, dann sind wir unten. Die Sonne ist aus, die Wolken wollen keine Festspiel mehr zeigen. Pech. Vor 30 Minuten hätten man hier sein müssen.
Jetzt sehen wir auch unsere Bauruinen von Tag Zwei wieder. Unglaublich, sie stehen direkt auf dem Höhlendach einer großen Lavahöhle, direkt am Hang. Wie baut man so ein Gebäude, ohne, dass man Material anliefern kann? Wir überlegen ein bisschen, können das Rätsel aber nicht lösen. Hier ist außer dem Aussichtspunkt ein weiteres Stück Küstenweg. Das müssen wir mal bei Tag genauer erforschen.
Jetzt aber ist Schluss. Wir fahren nach Hause.
Ein Abendessen beschließt diesen großartigen Tag Sieben. Wir hatten Glück und sind dankbar, dass uns bei dem Unfall nichts passiert ist.
Vor einem Jahr habe ich schon einmal Bilder und Videos in Bajamar gemacht, heute sah es ganz ähnlich aus:
Ich habe heute fast nur mit der App FiLMiC Pro auf dem iPhone 8 Plus in 4k mit 50fps und in 21:9 gefilmt. Ich will mal ausprobieren, wie gut man dieses Material weiterverarbeiten kann. Dazu war der Wind heute ein ganz guter Test für das Røde Smartlav+ Lavaliermikrofon. Ich will ja die Windgeräusche in den vlogs loswerden.
Wellen an der Mole von Bajamar.
Ruhe im Windschatten des Leuchtturms.
Bajamar bei Aprilwetter.
Bauruinen am Hang. Wie sind die da hin gekommen?
Hallo.
Wenn ihr wieder mal nach Bajamar kommt, dann schaut euch mal das alte Hotel Neptuno an. EIne Ruine, die von Graffiti-Künstlern toll verschönert wurde.
https://mitenerifeblog.wordpress.com/2017/06/05/kunst-am-bau/
Liebe Grüsse aus Teheriffa
gerardo
Dankeschön für den Tipp!
Unglaublich schön, das Video! Die erste Aufnahmen sehen fast künstlich aus it der Gischt vor dem blauen Himmel. Und wenn die Welle so von links nach rechts an der Mauer aufläuft, erinnert es auch ein wenig an die Wasserspiele in Las Vegas vor den Hotels.😉
Einfach toll, wer braucht schon Sonne und Sand, wenn’s auch Wind und Wellen gibt👌