Um 06:30h beten wir die Laudes am Seeufer bei der aufgehenden Sonne. Es gibt erste Ausfälle. Nicht alle 28 Pilgers sind da – war ja auch ein volles Programm gestern.
Das WLan ist gestern und heute instabil, weil es ganz sicher überlastet ist. Aber ich frühstücke einfach was schneller und mit einem WLan-Halt an der Rezeption fliegen mir Morgengrüße zu und mein Tagesvideo hoch in die Wolken. So muss es sein.
Um 08:15h sitzen wir im Bus. Es geht nach Haifa – der schönsten Stadt der Welt, sagt Yossi. Wir besichtigen ein Stück der hängenden Gärten der Bahai. Ganz besonders prachtvolle Gärten. Er ist bis an die Grenze des möglich gepflegt und sauber und parat. Und im Garten steht ein goldenes Haus mit dem Schrein des Bab. Der jüngste Stifter einer monotheistischen Religion. Das ganze Ensemble ist das Weltzentrum des Bahai. Wie schön, dass wir uns das anschauen dürfen!
Von den 1km langen hängenden Gärten hat man zudem einen wundervollen Blick auf die Bucht und die Stadt. Sogar Akkon kann man am Horizont sehen.
Nach dem Garten, führt uns Yossi noch zu einer weiteren Panorama-Stelle, und er erklärt den Ausblick über seine Heimatstadt.
Nächster Halt ist das Karmelitenkloster Stella Maris („Stern des Meeres“). Das Kloster wurde über einer Grotte errichtete, die an den Aufenthalt des Propheten Elija erinnert. Wir besichtigen die Kirche mit der Elija-Grotte und singen ein Marienlied. Vielleicht, weil das Lied so schön ist, gibt es im Kloster ein gutes Mittagessen für uns.
Nun geht’s das Karmelgebirge hinab und nach Nazareth. In Nazareth ist Jesus aufgewachsen und die Stadt steht ganz im Zeichen von Maria. Die große Marienbasilika heißt Verkündigungsbasilika und die Verkündigung von Erzengel Gabriel an Maria steht im Mittelpunkt:
„Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.“ (Lukas 1,30+31)
Der Überlieferung nach, fand die Verkündigung in der Grotte der Unterkirche statt.
Yossi zeigt uns die Kirche, die vielen Marienbilder, die Reliefs der Bronzetore und das Salve Regina. Da dieses alte lateinische Gebet in die Außenmauer der Kirche gemeißelt ist, singen wir es gleich mal.
Ein paar von uns besuchen noch mit mir die Josefskirche. Als Gleichstellungsbeauftragter, finde ich es nicht ganz Okay, wenn der Vater Jesu gegen Maria etwas untergeht. In der damaligen Zeit ein schwangeres Mädchen zu heiraten und Kind und Mutter zu beschützen, war sicher auch nicht leicht!
Um 16 Uhr feiern wir oben am Hauptaltar unseren Gottesdienst. Das ist ein ganz besonderer Ort. Alles ist groß und weit, über uns erblüht die riesige Kuppel, wie eine Blume. Bunte Mosaike umgeben uns. Unser Gesang füllt den großen Kirchenraum und viele Pilger*innen lauschen. (Und wir sind sicher in vielen, vielen Smartphone- und iPad-Bildern verewigt!)
Es ist wunderschön hier und wir nehmen die Freude in unser Herz auf.
Yossi drängt ein bisschen zur Eile und wir schlängeln uns die Straße runter, wo uns Yamil mit dem Bus entgegen kommt.
Auf der Rückfahrt gibt es den ersten Arak heute (aus medizinischen Gründen) und Yossi gibt Tipps und Uhrzeiten für die Fahrt nach Jordanien morgen durch.
Der goldene Sonnenuntergang am See beschließt den schönen Tag.
Schrein des Bab in den hängenden Gärten des Bahai.
Blick vom Karmelberg auf Haifa.
Verkündigungsbasilika in Nazareth.
Josefskirche.
Blütenkuppel der Verkündigungsbasilika.
Sonnenuntergang am See Genezareth.
Morgen geht es los mit:
05:45 Wecken
06:15 Frühstück
06:30 Koffer draußen
07:15 Bus – Koffer zeigen
08:00 Sheikh Hussein Bridge – Grenze nach Jordanien.
Da wird man richtig neidisch, bei diesem atemberaubenden Erlebnissen, die ihr habt. Ich wünsche euch allen noch eine wunderschöne Zeit und vielen Dank für die tollen Bilder. So können wir ein ganz klein wenig mit pilgern 😉 .
Sehr schöne Bilder und Eindrücke vom See Genezareth und Umgebung, lieben Dank Florian!
Da werden in mir sehr schöne Erinnerungen an „stille“ Stunden am Seeufer wieder lebendig…