6 Uhr, der Wecker klingelt. Draußen leuchten die Sterne. Ich mache mich Stadtfein. Frische Sachen, die vielleicht nicht gleich Staubig und von der Hundenase bestupst werden. Trudi werkelt schon in der Küche. Ich schmiere Brote und belade das Auto. Während wir die Vorbereitungen treffen, hat jemand den Lichtschalter betätigt, schwupps ist es hell. Foto vom Sonnenaufgang verpasst.
Trotzdem belohnt mich das sanfte Licht. Wir suchen die Katzen, um sie nicht im Haus einzusperren. Wir fahren los, ich am Steuer, damit Trudi etwas essen kann. Am Tor muss jemand aussteigen, um das Auto durchzulassen. Wir entdecken frische Leopardenspuren mit Schleifspuren vom Riss. Dann fährt Trudi, weil sie die Pad (Schotterstraße) besser kennt und darauf schneller fährt, als ich. Es geht nach Windhoek.
Am Straßenrand steht ein Auto, der Fahrer pinkelt. Ich erzähle, dass Wildpinkeln in Deutschland strafbar ist. Trudi sagt, hier müsste er eigentlich wegen der Dürre belohnt werden…
In Windhoek – ich fahre seit der Asphaltstraße wieder – verpasst Trudi die richtige Ausfahrt und ich darf auf der Autobahn über den Mittelstreifen mal eben wenden, um die richtige Abfahrt zu nehmen….
Stadtverkehr bin ich ja gewohnt, aber die Gangschaltung, zudem links schalten, Rechts blinken und Abbiegen verlangt meine ganze Aufmerksamkeit. Wir kommen Unfallfrei im Altersheim an. Trudis Tante Heide wird 100! Eine schöne Geburtstagsfeier wird hier für sie veranstaltet. Mit Gesang, Ansprache, Luftballons, Geschenken und Kuchen. Toll anzusehen. Leider hab ich keinen Dolmetscher dabei, sodass ich bei den Reden nur ahne, um was es gerade geht. Ich hätte Euch gern ein Foto der Jubilarin gezeigt, die noch immer total fit ist. Leider habe ich sie bei dem Rummel um ihre Person nicht um Erlaubnis fragen können. So gibt es nur dieses Bild:
Nach der Feier geht es zur Stadtwohnung meiner beiden Farmer. Sie müssen zum nächsten Geburtstag, ich hab frei!
Ich mache mir ein Foto vom Stadtplan und ziehe los. Zum Craft Market, schöne Souvenirs in nettem Ambiente. Nur mal schauen. Mit neuer Handtasche (ich!) und ein paar Kleinigkeiten ziehe ich weiter. Zur Christuskirche
dem Tintenpalast (Parlament)
und zur alten Feste. An Mr. Sam Nujoma, dem Gründervater von Namibia komme ich auch noch vorbei. Er steht auf einem Sockel vor einem goldenen Museum, sieht aus wie beste Zeit DDR. Vor der alten Feste stand 2013 ein sehr schönes Reiterdenkmal, das war heute einfach weg. Stattdessen fand ich dieses Monument:
Mein schöner Schutztruppenreiter musste ins Innere der Feste umziehen. Er war zu sehr Sinnbild der Kolonialzeit. Leider hat man ihn heute eingesperrt, das Museum in der Festung hat bis auf further information geschlossen. Schade, ich hätte den Guten gern noch besucht.
Ich beschließe, zurückzulaufen.
Blick über Windhoek
Auf dem Rückweg sieht plötzlich alles ganz anders aus und ich komme an Straßen vorbei, die ich nicht kenne. Ich laufe an der Embassy of España und der Embassy do Brasil vorbei. Mir wird klar, dass der Stadtplan helfen muss. Nach einigem Gesuche und rumgedrehe finde ich meinen Standort. Laut Plan zu kompliziert, also laufe ich wieder zurück. Da klappt es besser.
Meine Farmer sind noch nicht zurück, also setze ich mich in den Hof, habe die Beine hochgelegt und genieße die warme Luft und die Sonne.
Heute gibts kein schönstes Licht der Welt-Bild. Schade
Ic hfreue mich immer wieder deine Geschichten zu lesen!
Wie lange fährt man von der Farm mit dem Auto nach Windhoek?
Sehr schöne frühe Morgengeschichte. Wäre ich mal besser vorher ins Bett gegangen, statt so lange zu warten 🙂 Aber Ente gut – alles gut!
Liebe Thea! Ich geniesse jeden Tag Deinen Blog und freue mich über Deine schönen Bilder!! Alles Liebe, Peter