Ich bin vor 7 Uhr draußen. Es ist dunkel, aber rings um uns leuchten Fahrwassermarkierungen, Leuchtfeuer, Schiffe und die Lichter von Wangerooge.
Ich gehe Frühstücken. Das zieht sich etwas, da es sehr voll ist. Aber ich nehme es gelassen. H* kommt. Sie will vor 8:30h fertig sein, weil wir dann die Kabinen geräumt haben müssen.
Ich ghettofauste Olena unsere Kellnerin, hole mein Handgepäck aus der Kabine, ghettofauste Michael den Kabinensteward und bin raus auf 5vorne.
Es dämmert. Der Leuchtturm Robbenplate liegt voraus. Die Leuchttürme Roter Sand und Alte Weser liegen hinter uns in der Dunkelheit. Die hätte ich gerne mal gut abgelichtet. Pech. Ich muss nochmal kommen 🙂 Ich winke nach Husum rüber. Ob der helle Schein am Horizont Helgoland sein kann?
Ich bin lange alleine hier. Dann kommt uns die AIDAcosma entgegen. Was ein Riesenschiff! Wir kennen sie ja schon aus der Meyerwerft in Papenburg (https://flohblog.wordpress.com/tag/papenburg/). Jetzt ist 5vorne bevölkert.
Zwei Schlepper kommen, sie helfen beim Drehen, damit es schneller geht. Wir legen 9:50h an.
Dann zieht es sich mir der Freigabe durch die Hafenärztin, da wir Covid-19-Fälle an Bord hatten. Auch die Gepäckausgabe verzögert sich, weil zwei Spezialisten an Bord müssen, das aber erst nach einem Negativtest dürfen. Ich denke, da das Gepäck mit Kran über das Heck ausgeladen werden muss (2000 Koffer von 900 Paxen), dauert das halt seine Zeit. Besser dran sind die, die ihr Gepäck selbst von Bord bringen, sie dürfen nach der Freigabe zuerst los.
Um 12:25 werden die Decks 2 und 4 aufgerufen. Das Gepäck stehe nun im Terminal. H* und ich dackeln los. Temperaturmessung, Piep, Auschecken, Piep.
Mein Koffer und mein Pelicase sind fix gefunden, H*’s Köfferchen ist fott. Nach mehrfacher Besichtigung der Koffer von Deck 4 finde ich das Schätzchen bei Deck 6 am Ende des Terminals. H* strahlt, ein netter Gepäckträger schafft H*’s Koffer zum Bus. Der Zoll ist nicht besetzt, wir waren ja auch nur in der EU. 12:54h, wir rollen los. Ankunft Bonn 19:02h. Ein schöner Urlaub ist zu Ende.
Dankeschön M*, Dankeschön H*.
Glanzlichter waren für mich:
- Die Einfahrt nach Lissabon
- Das Ablegen aus Funchal
- Die Wanderung und die Kathedrale von Santiago de Compostela.
- Der Abendspaziergang in Vigo
Würde ich die Reise nochmal machen? Ja, unbedingt.
Corona-Nachtrag: Auf der Fahrt zurück kommt per WhatsApp im Bus die Info an, dass die Nachfolge-Reise der Artania abgesagt ist. Sie sollte gleich heute Abend wieder starten. Nochmal die Reise zu den Kanaren.
Ich google das. Ja es stimmt. Es gab wohl weitere Corona-Fälle an Bord, in Portugal hätten weitere Corona- Kranke das Schiff verlassen. [1]
An Bord wußten wir Passagiere nichts davon. Es gab für Passagiere auch keine Tests. Nicht einen. Auch nach den vier Infizierten, die auf Teneriffa blieben nicht. Dass wohl auch auf Madeira (Portugal) Infizierte ausstiegen, war uns nicht bekannt, d.h. es gab dazu weder Durchsagen noch schriftliche Meldungen.
Man kann sich natürlich fragen, ob Passagiere sowas wissen müssen, aber mir wäre es lieber gewesen es zu wissen. So hat mein Vertrauen zu Phoenix-Reisen schon einen Knacks bekommen.
Im Bus zurück trug außer dem Fahrer und mir nach meiner Beobachtung niemand den Mund-Nasen-Schutz. Hätten wir die Corona-Infos der Artania gekannt, wäre das wohl anders gewesen.
Ich habe zu Hause erstmal mit M* einen Schnelltest gemacht. Negativ. Dann erst Küssen.
[1] 12 Corona-Fälle an Bord von Kreuzfahrtschiff „Artania“ in Bremerhaven – buten un binnen
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/corona-artania-kreuzfahrt-bremerhaven-100.html