Es hat doch tatsächlich Wolken. Wie ungewöhnlich. Wir lassen uns davon nicht lange verwirren und frühstücken trotzdem auf der Terrasse. Das überzeugt offenbar die Sonne und sie schaut ab und zu vorbei.
Nach der langen Wanderung gestern, soll es was leichtes sein heute und wir nehmen die Levada Nova. Die ist nicht weit weg und wir kennen sie schon vom letzten Jahr.
Wir gehen vom Mittelpunkt am Ende des Tals erst die eine Seite ab, dann die andere. Die Levada ist doch was ausgesetzter, als ich in Erinnerung habe. Ein paar Meter geht es hier und da doch ungeschützt in die Tiefe. Nicht lebensgefährlich, aber doch unangenehm tief. Aber ich meistere die Stellen gut. M* macht das nichts, sie schwebt dahin.
Die Levada bietet hier und da schöne Blicke ins Tal und hinaus aufs Meer, was weiter hinten leuchtet.
Eine Hummel strammpelt in der schnell fließenden Levada. Ich habe nur einen Versuch. Es gelingt. Ich fische sie raus. Kaum will ich sie absetzen, startet sie mit tiefem Brummen grußlos an mir vorbei in den Tag. Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt.
Wir fahren Tanken und dann runter in unser Heimdörfchen Ponta do Sol. Hier wird gerade die Weihnachtsbeleuchtung abmontiert. Leitern, Akkuschrauber und viele Männer sind im Einsatz. Die riesige Krippe steht noch und ich finde, warum nur legt Maria das Kind so offen und wenig bedeckt in eine Krippe, statt es im Arm zu halten, es zu wärmen und zu beschützen? Meine Mutter hat mich jedenfalls nicht fast nackt zur Schau gestellt. Warum sollte Maria es tun?
(Ich habe schon ein paarmal Krippen „umgebaut“, damit Jesus nicht frieren muss und Maria ihr Kind bei sich hat, aber hier geht es gerade nicht.) Aber wir kommen wieder!
Wir fahren hoch zur Villa do Sol, trinken Kaffee und schauen aufs Meer und den wolkigen Sonnenuntergang.
Weihnachtsmann im Abbau.