Heute ist Wochenmarkt in Domburg. Alle kommen mit ihren Fietsen. Und damit die Räder auch parken können, kommen Gitter auf den Bürgersteig der Villa Evoli. So wird es sehr voll um die Villa … Das hindert uns nicht es gemütlich anzugehen.
Nach einem Tee ziehen wir kurz los und kaufen Brötchen und Croissants. Dann gibt es erstmal Frühstück. Und ich muss sagen, die Croissants schmecken schon fast so, wie in Paris! Wunderbar!
Jetzt aber auf den Markt. Tulpenzwiebeln und Wurzeln und schöne Blumen in spé. Und zwei nette Holländer preisen sie an. 20 für 50 oder 40 für 100 oder 200 für 1000. Huch. Da hat er sich vertan.
Es folgen Stände mit Fahrradzubehör. Ja, Fietsen stehen hoch im Kurs. Und dann Käse! Schafskäse, Ziegenkäse, Dingen – und Bummenskäse. Ich probiere so ein Käse. Aber da liegen auch Schafsfelle als Deko – ich hoffe B* verzeiht den Holländern …
Dann kommt Wurst. Ich glaube aus Frankreich. Eselswurst! Das wäre was für W*. Ich überlege noch, da schiebt mich die Masse schon weiter. Jetzt Fisch. Geräucheter Fisch. Aal, Forelle, Makrele. Mein Vater hätte gekauft, mein Zwillingsbruder auch. Ich überlege noch und werde wieder weitergeschoben. Dann kommen Klamotten. Viel für Kinder. Alte Säcke können nur weiße Söckchen bekommen. Jetzt Handtücher. Eines mit dem Bild eines Traktors. Das hätte ich fast für Hubbi gekauft!
Jetzt kommt noch Kibbeling, das ist Fisch, mundgerecht groß und fritiert. Dazu dicke Fritten und Mayo. Wahrscheinlich ist man nach einer Portion 72h satt oder braucht einen Schnaps XL.
Wir fädeln uns ein und rauschen nun auf der anderen Straßenseite zurück zum Fietsenparkplatz vor der Villa Evoli. M* setzt bei den Tulpenzwiebeln geschickt Ellenbogen und Arme ein, drängelt an zwei weißen Damen vorbei, die ihre Hundchen in Kinderwägelchen schieben, wirft Anker und ruht nun im Strom vor den Amarylliszwiebeln.
Nach Flirt mit Jan van Dijk, Armdrücken und Feilschen (ich habe Mann, 12 Kinder und bald 7 Katzen zu Hause, diese Preise ruinieren mich …) kommt sie mit einer Brötchentüte voller Prachtblumen in spé glücklich aus der Menschenmasse heraus und wir entern erstmal die Villa für einmal Luftholen, Durchatmen und einen Tee.
Es ist grau am Himmel und am Strand. Aber das schreckt uns nicht. Wir drehen eine ordentliche Runde am Wasser, diesmal rechts rum. Möven, Meer, Hunde und ein paar Unentwegte, die wie M* eine Weile schwimmen gehen. Ich mache Videos, aber graue Grauvideos sind nicht so richtig ansprechend.
Abendessen gibt es in der Villa Evoli. Nach dem Spülen will ich es mir gerade gemütlich machen, da leuchtet der Himmel in prachtvollem orange auf und wir eilen nochmal auf die Düne. Ein wunderbares Licht liegt auf Domburg, ein rot-oranger Regenbogen umhüllt das Städtchen und ich habe die falsche Kamera dabei. Die Gopro ist super, aber die Canon wäre besser gewesen. Sei’s drum. Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.
Über der Nordsee tobt sich ein Sonnenuntergang vom feinsten aus. Man sieht die Offshore Windparks im Gegenlicht und Strand, Buhnen und Spiegelungen geben schon ein schönes Ensemble.
Der Horizont Richtung Oostkapelle ist dunkel und es fängt an zu Wetterleuchten. Super. Aber gefährlich. Wir sind auf der höchsten Düne hier. Ich mache noch ein kurzes Video und mich dann vom Acker. Vorlesen beendet den schönen Tag.
Domburg am Abend.