Maren hat Knie, ein bisschen. Aber genug, um keine lange Wanderung zu machen. So leiht sie sich ein Rad und radelt rund um Domburg. Ich greife mein Bündel Kameras und gehe zum Strand. Immer links am Wasser lange, geht es etwa 5km zum Leuchtturm Westkapelle (Unterfeuer). Das Oberfeuer ist im Städtchen auf einem alten Kirchturm, da muss ich heute nicht hin.
Die Flut hat fast Höchststand. So ist der Sand eher locker und nicht immer einfach zu bewandern. Ich bleibe aber mit den Füßen im Wasser, da geht’s.
Erst kommt der normale Strand, dann der Teil, wo auch Hunde dürfen – und es sind viele Hunde in Domburg -, dann der Teil, wo FKK erlaubt ist, dann kommen Strandhäuschen, dann eine rote Fahne und ein paar Drachen in der Luft. Dann hört der Strand auf und das Ufer ist betoniert.
Viele Camper stehen hier. Vielleicht kommen sie nur so ans Wasser … aber schön ist anders.
Ich denke, dass hier wohl im Winter das Wetter ordentlich gegen die Küste tobt und eine versiegelte Küste hält besser.
Noch um eine Kurve, da steht plötzlich der kleine Leuchtturm. Zur Feier des Tages ist er in Effzeh-rot-weiß. Ein gutes Zeichen für morgen!
Ich will gerade die ersten Bilder machen, parkt da so ein Schowi mit einem fetten roten Auto direkt vor dem Leuchtturm. Wrks. Ich nehme mir kurz Zeit ihn zu verachten.
Als ich eine neue Perspektive suche, um das Auto nicht so prominent auf dem Bild zu haben, dackelt der Schowi doch auf mich zu, schwenkt sein billiges Glänzi-Strass-Smartphone und bedeutet dem Expert – also mir – ich solle ein Bild machen. Schowi, dem Schowi seine Schöne, das Auto und der Leuchtturm sollen alle drauf. Also ehrlich!
Ich nehme das Smartphone und flitsche es gekonnt ins Wasser, es springt noch ein paarmal, drei Strasssteine feuerwerken malerisch in die Luft, bevor es lautlos unter geht. Ja Schowi und wenn de nur ein falsches Wort sagst, fliegt Dein Auto gleich hinterher! Jawoll!
Ich mache vier schöne Bilder. Schöne Komposition, nicht alles symmetrisch, wo sind die Drittellinien? Neue Perspektive, nicht nur alles aus 1.5m Höhe … Der Herr bedankt sich, die Dame lächelt mit 50 Watt.
Ich denke so ein rotes Auto vor einem Effzeh-Turm hat doch was – und mache ein paar Bilder.
Dann geht es zurück. Das zurück weichende Wasser gibt Sand frei, der aber überraschend weich ist. Ich sinke bei jedem Schritt tief ein. Das ist anstrengend.
Zweimal muss ich durch einen Priel, der fast bis zum Oberschenkel reicht, aber ich komme ohne Panne trocken rüber.
Etwas müde erreiche ich die Villa Evoli. 13km sagt die Uhr, bin ich gelaufen. M* kommt auch gerade angeradelt und so können wir den Tee und die Pause XL gemeinsam nehmen.
Als mir dann später ein Hüngerchen kommt, müssen wir feststellen, dass das Restaurant Evoli geschlossen hat. Nix zu machen.
Okay, frisch geduscht schleichen wir uns zum Markt 6. Das kennen wir ja schon. Nach gutem Essen, geht es wieder nach Hause. Zum Vorlesen reicht die Kraft noch so gerade!
Wieder ein schöner Tag mit tollem Wetter!
Westkapelle Laag mit rotem Auto.
Lieber Florian, liebe Maren! Die Fotos sind ja immer eindrucksvoll 👍🏻😊,darüber freue ich mich jedesmal. Aber den Text zu lesen ist für meine erlöschenden Augen zu mühsam, leider! Deshalb :Fotos 👍🏻 wenn möglich auch ohne hochinteressante und witzige Kommentare.
Florian liest uns gerade die ironisch überspitzten Reisebericht von Bill Bryson vor (kann ich empfehlen, sehr lustig), das färbt auf seinen Schreibstil ab 😂. Beim Handy flitschen wäre ich gerne dabei gewesen
Flitschen war toll!