Das vorhergesagte schlechte Wetter ist noch unterwegs. So hat die Sonne Zeit auf unsere Terrasse zu scheinen und unser Frühstück zu beleuchten. Da heute Abend das Weihnachtsfest anfängt, soll die Wanderung nicht so schrecklich herausfordernd sein. Da ich heute den Vorsitz der Planungskommission habe, ist die Sache schnell klar: Nochmal Levada Nova, aber die andere Hälfte.
Das Minimobil bringt uns den Berg hoch und nur beim Einparken, schreit der kleine Kerl etwas und hupt und hupt und ich denke, was hat er denn? Als ich fertig bin mit Rangieren und das Steuer loslasse, hört Minimobil auch mit dem Hupen auf. Sachen gibts!
Wir wandern wieder am Wasser entlang. Diesmal führt der Kanal aber kein Wasser und eine braune Brühe steht meist ohne Strömung.
Die Landschaft ist grandios, die Vegetation auch, aber so krass gut, wie gestern, ist es nicht mehr.
Ein englisches Paar begegnet uns mehrmals. Sie grüßen freundlich, wir auch. Sie haben Schwein, dass sie hier waren, bevor England abgeriegelt wurde. Ja, es sind seltsame Zeiten.
Wir wandern bis zur Straße am Ende, da waren wir vorgestern schon, von der anderen Seite kommend. Dann geht es zurück. Silbern glitzert das Meer am Horizont. Die Sonne scheint. Von schlechtem Wetter und Regen ist weiter nichts zu sehen.
Wir fahren wieder zur Weihnachtsvilla Casa da Manga. Kaffee und eine kleine Zwima.
Wir machen nun eine kleine Familienvideokonferenz mit Oma Ellen und Julius, sehr nett. Die Pandemie wirft überall die Weihnachtsgepflogenheiten schwer durcheinander. Hoffen wir mal, dass die Familie sich bei den vielen geplanten Treffen an die Regeln hält bzw. dass sich niemand ansteckt.
M* beginnt mit dem Kochen, sie hat alle Zutaten für das Weihnachtsessen aufgestöbert, nur den Senf haben wir vergessen.
Wir ziehen uns um und beleuchten die Küche neu – hier haben alle Lampen eine Farbtemperatur von ca. 6000 Kelvin, d.h. das Licht ist Operationssaal blau-weiß. Wir mögen es aber lieber so 3000 Kelvin, also ‚warm‘. Meine Videoleuchte und ein paar Kerzen lassen es gemütlicher werden.
Es gibt das bei M* traditionelle Würstchen mit Kartoffelsalat. (Einer hat den Kommissionsvorsitz, die andere bestimmt das Essen!)
Wir lesen zusammen die Weihnachtsgeschichte nach Lukas. ‚Dran‘ ist heute in der Kirche eigentlich der Stammbaum Jesu (Mt 1,1-25), aber trotz Familienforschung gefällt er mir nicht, denn (frauenfeindlich) endet er bei Josef, der gar nicht der Vater von Jesus ist. Was soll den sowas?
Nein, wir lesen Lukas mit dem kraftvollen: Fürchtet euch nicht! (Lk 2,10). Das passt in der Pandemie besser. Es heißt nicht, dass man seine Furcht plötzlich los ist, dass man sozusagen einen Schalter umlegt. Wer kann schon seine Furcht auf ein Wort, auf einen Klick hin loswerden? Nein, Fürchtet euch nicht heißt, Du brauchst keine Angst mehr zu haben! Wir sind in Gottes Hand. Was auch immer kommt, wird ein Teil des Weges von ihr (ihm) mit Dir sein. Man kann Angst haben – man braucht es aber nicht mehr!
Euch allen wünschen M* und ich ein gesegnetes Weihnachtsfest. Bleibt gesund! Lasst es euch gutgehen. Verliert den Humor nicht! Und natürlich: Fürchtet euch nicht!
Tagesvideo # 676
Levada Nova
Blumen auf der Wiese. (M* fecit)